Strompreise im Kanton Zürich zählen trotz Preiserhöhung landesweit zu den günstigsten

Auch im Kanton Zürich wird der Strom im nächsten Jahr teurer. Der Vorstand des VZS wollte von Urs Rengel, CEO der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ), wissen, warum die EKZ prozentual einen vergleichsweise starken Preisanstieg aufweisen, absolut gesehen aber nach wie vor zu den günstigsten Stromlieferanten der Schweiz gehören.

Für einen Vierpersonen-Haushalt bedeutet der Preisaufschlag im nächsten Jahr Mehrkosten von rund 8.50 Franken pro Monat. Gemäss EKZ CEO Urs Rengel war diese Preiserhöhung notwendig: „Per 1. Januar 2011 erhöht Axpo, von der die EKZ nahezu 100 Prozent ihres Stroms beziehen, ihre Preise um durchschnittlich 1.2 Rappen pro Kilowattstunde. Die EKZ geben diese Preiserhöhung 1:1 verursachergerecht weiter.“ Gemäss Rengel ist dies die erste Preiserhöhung bei Axpo seit Oktober 1995. Die Gründe sind unter anderem erhöhte Aufwände bei der Produktion, Beschaffungskosten am Markt und Energieverwertungen, sowie die allgemeine Teuerung, die jedoch nur zu einem Teil berücksichtigt wurde. Zudem beeinflussen auch die Prozesse für die Marktöffnung die Kostensituation.

Vergleicht man die Preise im EKZ Gebiet mit denjenigen der übrigen Schweiz, stellt man fest, dass die Kunden der EKZ trotz der Preisanpassung nach wie vor von einem der günstigsten Strompreise in der Schweiz profitieren. Zudem liegen die Preise auch deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Urs Rengel betont, dass die Strompreise der EKZ heute sogar niedriger sind als 1996 und ergänzt: „Die tiefen Preise sind nur möglich, weil unsere Stromproduzentin Axpo uns sehr gute Einkaufskonditionen bietet, die wir an unsere Kunden weitergeben. Die EKZ sind ja per Gesetz dazu verpflichtet, eine ausgeglichen Rechnung aufzuweisen. Der Kanton Zürich verzichtet darauf, aus dem Stromgeschäft Einnahmen zu generieren und wir sind im Kanton von allen Staats- und Gemeindesteuern befreit. Für die Kunden der EKZ bedeutet dies, dass ihr Stromlieferant kein Interesse daran hat, möglichst satte Profite zu erzielen und infolgedessen auch keine Hochpreispolitik betreibt.“

Und wie wird sich der Strompreis in Zukunft entwickeln? Urs Rengel meint, es sei absehbar, dass sich der Strom weiter verteuern werde: „Insbesondere im Bereich Abgaben wird noch einiges auf uns zukommen.“ So hat das Parlament die maximalen Zuschläge für die KEV von 0.6 Rp. auf 0.9 Rp./kWh erhöht (heute 0.45 Rp./kWh). Zudem wurde eine Abgabe von 0.1 Rp./kWh für Renaturierungsmassnahmen bei Wasserkraftwerken bewilligt, welche voraussichtlich ab 2012 erhoben wird. Weitere politische Forderungen wie etwa eine Abgabe auf Atomstrom, Speicherzuschläge, Konzessionsabgaben, CO2-Abgaben, Erdverlegungen von Hochspannungsleitungen, Energiesparfonds oder Lenkungs- und Kontrollabgaben stehen auf der Traktandenliste der Bundesparlamente. Die EKZ gehen zudem davon aus, dass sich die Energiepreise in Europa aneinander angleichen, was für die Schweiz bedeutet, dass sie sich mittel- bis langfristig nach oben bewegen werden.
Wie können die Kunden dem Preisanstieg begegnen? Urs Rengel erklärt: „Die EKZ engagiert sich seit langem mit zahlreichen Massnahmen für einen sorgfältigen Umgang mit der Ressource Strom. Ob Energiespartipps, Energieberatung für Privatpersonen, Energiechecks und Energiewochen für Unternehmen oder Vergünstigungen für umweltfreundliche Technologien; wir unterstützen unsere Kunden aktiv beim Strom sparen. Und es gilt: Strom sparen ist nicht nur gut für die Umwelt sondern auch für das Budget.“

Der Vorstand des VZS erachtet die angekündigte Preiserhöhung als ausgewiesen, wird aber die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen und wo nötig intervenieren.

Publiziert in News von / 5.10.2010 / Kommentare deaktiviert für Strompreise im Kanton Zürich zählen trotz Preiserhöhung landesweit zu den günstigsten