Medienmitteilung: Auch beim Strom ist das Gleichgewicht entscheidend

Eglisau/Glattfelden: Der Verband Zürcher Strombezüger VZS führte seine 104. Generalversammlung am 30. Mai 2013 im renovierten Rheinkraftwerk Eglisau-Glattfelden AG durch und bot zwei Stromfachleuten eine Plattform zu aktuellen Themen.

Mit der Energiestrategie 2050 will der Bundesrat schrittweise aus der Kernkraft aussteigen. Der Stromverbrauch wird trotzdem weiter zunehmen. Der Ersatz der fehlenden elektrischen Energie soll mit Effizienzsteigerungen, Stromsparen und mehr erneuerbarer Energie bewerkstelligt werden. Thomas Zwald vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE zweifelt an der Machbarkeit dieser Formel. Die einseitige Fokussierung auf Effizienzsteigerungen, welche zum Teil stark in die Wirtschaftsfreiheit eingreifen. und erneuerbare Energien  beinhaltet für den VSE zu viel Plan- und Subventionswirtschaft und zu wenig Marktwirtschaft. Zudem droht mit dem einseitigen bundesrätlichen Vorschlag das Gleichgewicht zwischen Produktion, Speicherung und Netz aus den Fugen zu geraten, was die Versorgungssicherheit gefährdet. Zwald fordert eine Gesamtsystembetrachtung und möchte eine Strategie, die nebst der Produktion und der Energieeffizienz auch die Netze und die Speicherung aufnimmt sowie die Frage der Einbindung in den europäischen Strommarkt berücksichtigt.

Volksvermögen vernichten

Mit der kantonalen Volksinitiative „Strom für morn“ würden die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich EKZ gegenüber andern Stromanbietern einseitig stark geschwächt und im Markt eingeschränkt, sagte Swen Egloff von den EKZ. Die Initiative will, dass die EKZ bis 2035  keinen nicht erneuerbaren Strom von Grosskraftwerken (sprich Kern-, Gas- oder Kohlekraftwerke) mehr in ihrem Produktesortiment anbieten dürfen. In 20 Jahren soll nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen durch die Stromleitungen der EKZ zu ihren Kunden fliessen. Mit der Marktöffnung steht es den Kunden jedoch frei, ihren Strom bei ausserkantonalen oder sogar ausländischen Produzenten und Händlern zu günstigeren Konditionen einzukaufen. Sehr wahrscheinlich wäre auch der „NOK-Gründungsvertrag“, welcher die Axpo (früher NOK) verpflichtet, die Nordostschweizer Kantone mit Strom zu versorgen respektive die Kantonswerke  verpflichtet, den Strom bei Axpo zu beziehen, nicht mehr einzuhalten. Da die Axpo wie die Kantonswerke den Kantonen der Nordostschweiz gehören, würde mit der Initiative letztlich Volksvermögen vernichtet. Eine teure Übung, die zudem noch Arbeitsplätze gefährdet.

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Das vergangene Verbandsjahr warf keine grossen Wellen, hielt Präsident Dr. Fritz Störi in seinem Rückblick fest. Die Stromwirtschaft steht im Spannungsfeld zwischen Technik und Politik. Der VZS erwartet von der Politik, bei aller Berücksichtigung der ökologischen Aspekte, ein gesundes Augenmass bei der Güterabwägung. Die Schweiz darf sich nicht in eine Auslandabhängigkeit manovrieren. Industrie, Gewerbe und Dienstleistung sind auf genug und günstigen Strom angewiesen. Mit dem monatlichen Newsletter bedient der VZS eine wachsende Abonnentenzahl mit kantonalen, nationalen und internationalen Informationen, Unternehmensnachrichten  und Forschungsergebnissen.

Publiziert in News von / 31.05.2013 / Kommentare deaktiviert für Medienmitteilung: Auch beim Strom ist das Gleichgewicht entscheidend